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ARTISSIMI ATELIER
"MAN MUSS KUNST NICHT VERSTEHEN"
Martin Praska, Künstler

LASSEN SIE UNS GEMEINSAM NEUGIERIG SEIN!
Artissimi Atelier bietet KünstlerInnen einen Rahmen, um Ihnen ihre Welt und ihr Werk näherzubringen!
Unser Ansinnen ist es, Sie in eine neue Welt zu bringen, die Sie hoffentlich so verzaubern wird, wie uns! Wir dürfen gemeinsam hinter die Kulissen schauen, Künstler persönlich kennenlernen, uns in Ateliers bewegen, Fragen stellen und einem Interview lauschen, an dem auch Sie aktiv teilnehmen werden. Eine Welt, die auch Sie inspirieren wird.
Umrandet wird der Abend mit kleinen Köstlichkeiten, vielleicht ist auch die Lieblingsspeise des Künstlers dabei. 
ALLE TERMINE FINDEN SIE UNTER PROGRAMM
ARTISSIMI ATELIER VIDEO
Foto: Der Künstler Hannes Mlenek in seinem Atelier mit Elisabeth Wolf, Artissimi

MARTIN PRASKA: "ICH MISCHE WIE EIN DISC JOCKEY!"
Martin Praska ist ein Meister des Stilbruchs.
Der gebürtige Baden-Württemberger reflektiert und mischt in seiner Malerei unterschiedliche Stile der Kunstgeschichte, von der Antike bis zur Popart, sowie auch gesellschaftliche und politische Themen. So kann es sein, dass ein Hase, der auf einem Bild auftaucht, eine Anspielung an Albrecht Dürer oder auf ein Playboy-Bunny ist. Sinnliche Modells könnten Rubens oder Schiele zitieren. Martin Praska nimmt sich die Freiheit, nicht nur Sujets, sondern auch Maltechniken zu mischen, sodass seine Bilder einen expressionistischen, figurativen oder abstrakten Charakter haben sowie mit Computertechniken kombiniert sind. Martin Praska macht das mit einer großen Portion an Humor! So entstehen visuelle Bildgeschichten, die mit ihrer farbigen, sinnlichen Ausdrucksweise unsere Phantasie anregen und uns zum Schmunzeln bringen. 

Martin Praska studierte von 1985 bis 1990 an der Akademie der bildenden Künste Wien, wo er als Rudolf Hausner und Arik Brauer Meisterschüler sein Diplom mit Auszeichnung abschloss. Er ist Mitbegründer der Künstlergruppe "Die halbe Wahrheit" und war bis 2004 Vorsitzender der IG Bildende Kunst. Seine Werke sind in allen großen und privaten Sammlungen Österreichs und auch international vertreten.  

Martin Praskas Atelier befindet sich im 11. Bezirk in einer alten Fabrik mit einer spannenden, historischen Geschichte. Er wird uns erzählen, warum er sich nicht auf einen Malstil festlegen möchte, wie seine Ideen zu seinen Parodien entstehen und vielleicht auch, warum primär Frauen auf seinen Bildern zu sehen sind. Freuen Sie sich auf einen spannenden und humorvollen Abend!    

WAS WIR SCHON ALLES ERLEBT HABEN
Jeder einzelne Atelier Abend war ein Erlebnis! Lesen Sie hier, wo wir in den letzten Monaten bzw. Jahren schon hinter die Kulissen schauen durften! Viel Spaß dabei!
Foto: Gemälde von Eva Wagner

REVIEW: MONIKA KUS-PICCO: COLOR DRUG PAINTINGS
"Kunst vermag die Menschen in ihre eigene Seelenlandschaft zu führen"
Monika Kus-Picco hat eine einzigartige Technik entwickelt, aus abgelaufenen Medikamenten und medizinischen Flüssigkeiten ihre eigenen Farbpigmente zu entwickeln und diese auf ihren meist großformatigen abstrakten Gemälden zu verarbeiten. Dies verleiht ihren Bildern eine neuartige farbliche Intensität und eine besondere Schönheit und Sinnlichkeit, da durch ihre Technik alle fünf Sinne angesprochen werden und, so ihr Lehrer Hermann Nitsch, "die Farben der zerriebenen Medikamente aus der Tiefe ihrer Wirkungsbereiche leuchten."
Monika Kus-Picco öffnete uns ihr Atelier und gab uns Einblicke wie die Idee zu den Medikamentenbildern entstanden, welche gesellschaftlichen Themen sie durch den Einsatz bestimmter Medikamentenpigmente thematisiert und was das Konzept des "Recycling" mit ihrer Kunstauffassung zu tun hat. 

Monika Kus-Picco, geboren 1973 in Wien, lebt und arbeitet in Wien, Niederösterreich und Rio de Janeiro. Parallel zu einem Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien studierte sie bei Adolf Frohner an der Universität für angewandte Kunst, später bei Hermann Nitsch sowie an der Kunstakademie Düsseldorf bei Herbert Brandl. Ihre Werke wurden 2021 auf der Art Miami sowie im Rahmen der Ausstellung "Andy Warhol bis Cecily Brown" in der Albertina gezeigt. 2022 nahm Monika Kus-Picco an der 59. Biennale von Venedig teil.
www.kus-picco.at
Foto: Monika Kus-Picco vor einem ihrer Medizinbilder

REVIEW: ATELIER JAKOB GASTEIGER: GRENZGÄNGER DER MALEREI
KUNST - ARCHITEKTUR - WEINFELDER SOWEIT DAS AUGE REICHT - ALTER BAUERNHOF - EIN GRÜNER DAUMEN UND SELBSTVERSTÄNDLICH EINE ORDENTLICHE JAUSE!
Jakob Gasteiger ist einer der wichtigsten Vertreter der abstrakten Malerei der heimischen Gegenwartskunst. Bekannt ist er für seine meist monochromen Bilder mit reliefartigen Strukturen, die durch das Verwenden einer Kammspachtel beim Auftragen der Farben entstehen.
Er vertritt das Konzept einer seriellen Kunst, in der durch den Einsatz weniger Komponenten - Farbe, Farbmaterial, Format und Strichdicke - Bilder mit Öl- oder Acrylfarbe, Serien auf Papier und Skulpturen entstehen.

Ihm geht es nicht um den ikonographischen Inhalt seiner Arbeit, sondern darum, Grenzen von Graphik zu Malerei und Malerei zu Skulptur auszuloten. Es ist eine analytische und rationale Herangehensweise, weit entfernt von der in der österreichischen Kunst verbreiteten expressiven Tradition.
"Für Gasteiger sind seine Bilder nicht nur gegenständlich ohne Referenzpunkt zur sichtbaren Wirklichkeit, sondern auch metaphorisch ohne rationalen Gehalt. Sie sind Projektionsflächen für die Betrachterin und den Betrachter." (Klaus Albrecht Schröder)
 
Jakob Gasteiger wurde 1953 in Salzburg geboren und studierte dort an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst. Er beendete sein Studium mit einem Diplom für Bühnenbild und absolvierte in der Folge zusätzlich eine Ausbildung zum Graphiker. Er ist international in über 300 Einzel- und Ausstellungsbeteiligungen in Galerien und Museen vertreten und Träger zahlreicher Preise. 2021 zeigte die Albertina eine Überblicksschau seiner Werke unter dem Titel "Post-radikale Malerei".

Jakob Gasteiger arbeitet in Wien und im Weinviertel. Unser Ausflug führte uns ins Weinviertel zu seinem großzügigen Atelier, wo der Künstler uns die Möglichkeit gab, seine Bilder und Skulpturen zu sehen und seinen Zugang zu seiner künstlerischen Tätigkeit kennenzulernen. Wir erfuhren, warum er lieber mit Gedanken als mit Emotionen und Stimmungen experimentiert und welche Bedeutung Farben für ihn haben.
Der Abend hätte nicht himmlischer sein können...
Herzlichen Dank besonders an den Künstler und Christl Bubik für die hervorragende Organisation sowie an alle TeilnehmerInnen.
www.jakobgasteiger.com
Foto: Gemälde (Ausschnitt) von Jakob Gasteiger, Bildrecht GmbH

REVIEW: ARTISSIMI ATELIER MIT KAREN HOLLÄNDER UND MARTIN SCHNUR
Unterschiedlicher können Karen Holländer und Martin Schnur nicht sein – vielleicht macht genau das ihre liebevolle und offene Art aus, die auch unsere TeilnehmerInnen an den beiden so bewunderten. Obwohl sich das Künstlerpaar ein gemeinsames Atelier teilt, hat jeder seinen eigenen Raum zum Arbeiten, Denken und Kreativ sein. Die Überraschung des Abends: Zur Freude aller Anwesenden stellte auch Anna Schnur, die Tochter des Künstlerpaares, einige ihrer Werke zur Schau.
Das Feedback des Abend war gewaltig, wofür wir uns besonders bei der Leiterin Christl Bubik sowie unseren geschätzten Gästen bedanken! Es ist etwas Besonderes, überhaupt in ein Atelier hinein zu dürfen. Dabei auch noch Privates und Neues bei einem kuratierten Interview zu erfahren, und im Anschluss persönlich mit drei KünstlerInnen bei Sekt und Brötchen sprechen zu dürfen scheint ins Schwarze getroffen zu haben.
Wir bedanken uns besonders bei Karen HolländerMartin Schnur und selbstverständlich auch bei Anna Schnur, die schon bald ihren Abschluss auf der Akademie machen wird, dass sie uns im Jänner 2022 einen so persönlichen Einblick geboten haben.
Foto: Atelier - Karen Holländer, Martin Schnur, Christl Bubik, Elisabeth Wolf (von l. n. r.)

REVIEW: ALBERTO STORARI: TRAUMBILDER UND GEMALTE ERINNERUNGEN
"La fotografia è memoria, la pittura è emozione"
So bezeichnet der Künstler Alberto Storari seine Bilder, die Geschichten über Landschaften, das Meer oder auch Menschen erzählen. Der in Verona geborene Künstler lässt sich für seine Arbeiten von Fotografien inspirieren und nimmt diese als Ausgangspunkt für malerische Überarbeitungen, sodass aus realen Bildern Stimmungslandschaften und atmosphärisch dichte und zeitlose Sinnbilder für das Leben und die Natur selbst entstehen. "La fotografia è memoria, la pittura è emozione": Für Alberto Storari ist die Fotografie eine konkrete Erinnerung an eine Geschichte und die Malerei das Gefühl, das es ermöglicht, diese Geschichte zu transformieren und auf einer neuen Ebene darzustellen. Als Trägermaterialien verwendet Alberto Storari Seidenpapier, Damast-Leinwand, Brokat, Aluminium und alte Landkarten, auf denen er mit Öl, Acryl und Tinte seine Motive zu einer vielschichtigen Bildsprache entwickelt. 
 
Alberto Storari studierte Malerei bei Professor Concetto Pozzati auf der Accademia di belle arti in Bologna. In zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen im In- und Ausland zeigte er seine atmosphärischen Bilderzyklen, zuletzt 2021 "Neverland" in Saronno und "Den Anker hieven" in der Galerie Hilger. In Wien nimmt er regelmäßig an der Kunstmesse Art Austria teil.
Alberto Storari öffnetE für uns sein Atelier im dritten Bezirk in Wien und ließ uns an seinen Bildergeschichten, Traumreisen und Erinnerungen teilhaben. Er erzählte uns von "Kurzschlüssen", von Steinen, Reisen, Fotografie, Techniken und warum für ihn "Moby Dick" eine zeitlose Inspiration ist. 
Foto: Alberto Storari in seinem Atelier , Bildrechte Künstler



REVIEW: ARTISSIMI ATELIER MIT EVA WAGNER
"Es war ein sehr inspirierender Abend. Spannend, einmal nicht nur die Bilder einer Künstlerin zu sehen, sondern auch zu erfahren wie sie denkt und lebt und arbeitet. Die Moderatorin war exzellent vorbereitet und sehr einfühlsam."

Im Jänner 2022 ging - nach über einem Jahr - unser Relaunch von Elisabeth Wolf's Artissimi Atelier mit großem Erfolg über die Bühne. 
Der Star des Abends: die Künstlerin selbst – Eva Wagner. Sie öffnete für unsere Gäste ihr wunderschönes Atelier und gab persönliche Einblicke in ihre Kunst. Bei einem Interview mit Christl Bubik, der Leiterin unseres Artissimi Ateliers, erklärte uns Eva ihre Arbeitsweise, was sie inspiriert, wie ihre Auslandsaufenthalte ihre Kunst beeinflussen und Vieles mehr. Bei Brötchen und Sekt hatten die TeilnehmerInnen anschließend Zeit, Eva Wagner näher kennenzulernen, ihr persönlich Fragen zu stellen und ihre Kunst besser zu verstehen. 
Foto: Eva Wagner & Christl Bubik, Artissimi Atelier


REVIEW: ATELIERBESUCH NIVES WIDAUER
Artissimi Salon bot einen einmaligen Einblick eines sonst nicht zugänglichen Ateliers, die Begegnung mit der Künstlerin, Gespräche, geselliges Beisammensein sowie kleine Häppchen, Getränke und Weihnachtsbäckerei.

Selten hat mich ein Atelierbesuch einer Künstlerin so beeindruckt und eine Begegnung so inspiriert wie die mit Nives Widauer. Soeben erst übersiedelt erlaubte sie uns einen Besuch in ihrem neuen Atelier in Wien: die Stunden vergingen im Flug!
Nives Widauer, 1965 in Basel in der Schweiz geboren, studierte ursprünglich Videokunst. Später erweiterte sie ihre Arbeiten über andere Techniken wie auch Bildhauerei oder Malkunst und gilt als besonders vielseitig. Ihre Kunst wird weltweit gezeigt, z.B. im Kunsthaus Zürich, in New York oder Shanghai, sowie auch kürzlich in der Ausstellung "Kraft des Alters" im Unteren Belvedere in Wien.
Was sie inspiriert, woran sie arbeitet, wer sie beeinflusst oder was sie fasziniert waren Themen dieses Abends und selbstverständlich konnten wir viele ihrer Kunstwerke sehen... Gastgeber: Nives Widauer und Elisabeth Wolf
Video über Nives Widauer, ORF 17.11.17: VIDEO
http://www.widauer.net
Foto: Daniel Gebhart de Koekkoek

REVIEW: LUCIA RICCELLI
Lucia Riccelli, römische Malerin und Tänzerin, öffnete exklusiv für Artissimi ihr Atelier in der Nähe der Gumpendorferstrasse, Wien. Wir durften eintauchen in eine Welt der Faszination und Lucia bewundern, die auch selbst ein Kunstwerk ist. Mit ihrem Italienischen Temperament führte sie uns durch einen unvergesslichen Vormittag. Wir durften über Ihren Werdegang, ihre Leidenschaft, ihre Themen und Techniken erfahren und auch über ihre Träume.
Auch durften wir teilweise noch nicht vollendete und unverkäufliche Werke sehen und ihr ein wenig über die Schulter schauen!
In Erinnerung bleibt viel, vor allem, dass man nicht nur ein Talent fürs Zeichnen braucht, sondern auch für Farben....
Mehr über Lucia Riccelli erfahren sie hier.
Foto: Lucia Riccelli während der Präsentation in ihrem Atelier, Artissimi, November 2015


REVIEW: HANNES MLENEK
Hannes Mlenek, etablierter Maler und Hobbyflieger, lud uns in sein Atelier nächst dem Raimundtheater ein. Wir lernten ihn persönlich kennen, durften sein Atelier besichtigen, seine Bilder erleben und mit ihm über seine Arbeit sprechen. Faszinierend, wie viele seiner "Körper" und Werke in namhaften Sammlungen zu finden sind. Sein größtes Werk war sogar nur aus dem Flugzeug zu besichtigen... Mehr über Hannes Mlenek finden Sie hier.
Foto: Hannes Mlenek im Gespräch mit Elisabeth Wolf in seinem Atelier, Artissimi, April 2016

VERSCHOBEN: ARTISSIMI ATELIER RUDI STANZEL: "EINTAUCHEN INS UNIVERSUM"
"Eintauchen ins Universum" ist das Erste, was wir von ihm in seinem Atelier zu hören bekommen. Und dann sprechen wir über die "Schule des Sehens".
In der Tat: Als wir den Künstler im Atelier besuchten, tauchten wir ein in SEIN Universum des Sehens, in eine "Zauberwelt"! 
Rudi Stanzels Werke bestehen aus Hell-Dunkel Kontrasten, aus Schwarz und Weiß, aus horizontalen und vertikalen Linien, mit denen er die Welt beschreibt. Ihn interessieren die Plastizität von Farbe sowie Materialien und die Effekte, die durch Licht- und Schattenspiele entstehen. Die Kraft seiner Werke liegt in der Einfachheit, und diese wiederum schafft beim Betrachter Raum für die eigene Vorstellungskraft.

Rudi Stanzel wurde 1958 in Linz geboren. Sein Weg führte ihn von der Pantomimenschule Samy Molcho über Tanzunterricht bei Merce Cunningham in New York auf die Hochschule für Angewandte Kunst, Wien, wo er bei Prof. Peter Weibel studierte. Er verbrachte mehrere Arbeitsaufenthalte in den USA, Indien und China. Mit seinen installativen Arbeiten bespielte er bereits die Wiener Secession, die MAK Galerie oder das Belvedere ebenso wie internationale Galerien.
Nun öffnet uns der Künstler sein Atelier. Warum er sich für seine Ausdrucksweise entschieden hat, was ihn am Experimentieren mit unterschiedlichen Werkstoffen in Verbindung mit Schwarz und Weiß fasziniert oder warum er sich als Handwerker versteht – dies und vieles mehr wird er uns in einem exklusiven, privaten Rahmen erzählen. LINK BELVEDERE
Foto: Rudi Stanzel in seinem Atelier

EIN BLICK INS ATELIER: WIE GEHEN KÜNSTLER MIT DER CORONA ZEIT UM?
EVA WAGNER: "MIR IST BEWUSST GEWORDEN, IN WELCHEM LUXUS WIR LEBEN"
Artissimi Blog vom 20.11.2020 von Christl Bubik, Artissimi Atelier
Corona-bedingt wurden unsere Atelierbesuche auf Frühjahr 2021 verschoben.
Daher interviewte ich einzelne Künstlerinnen und Künstler, wie sie die letzten Monate erlebten und was ihnen für die Zukunft besonders wichtig ist.
Mein erster Besuch hat mich zu Künstlerin Eva Wagner geführt.
 
 "Mir ist bewusst geworden, in welchem Luxus wir leben."
 
Liebe Eva, wie hast Du die letzten Monate als Künstlerin erlebt?
Was sich geändert hat ist die Stimmung rundherum. Es war und ist noch immer eine traurige Stimmung. Ich bin am Abend einfach nicht zu Eröffnungen oder Veranstaltungen gegangen. Das störte mich jedoch nicht wirklich. Ich konnte dadurch eine ganz eigene Konzentration aufbauen. 
In Bezug auf meinen Arbeitsablauf hat sich für mich persönlich nicht sehr viel geändert. Es ist ja so, dass der Künstler per se allein in seinem Atelier ist und eine sehr einsame Arbeit hat. 

Wie hast du bisher die Zeit für dich genutzt?
Ich habe die Zeit dazu genutzt, mich zu organisieren und meine Zeit zu optimieren. Im Vergleich zu vielen anderen Menschen bin ich in einer privilegierten Situation. Mein Wohn- und Arbeitsraum ist sehr großzügig und ich habe einen Garten, in dem ich es mir gemütlich gemacht habe. Da ich mich immer wieder zurückziehe, war diese Zeit ohne Ablenkung für mich keine Bürde. Ich habe es genossen, viel zu Hause zu sein und mir den Platz, an dem ich mich aufhalte, so angenehm wie möglich zu gestalten. Dies haben sicher viele Leute so gemacht. Gleichzeitig versuchte ich, mich ohne Ablenkungen auf die Atelierarbeit zu konzentrieren.

Ist das Thema Corona für dich als Künstlerin relevant?
Das ist schwer zu sagen. Als Freiberuflerin arbeitest du einfach weiter, auch um dich zu beruhigen, damit es dir nicht den Boden unter den Füßen wegzieht. Vieles, was uns bewegt, geht ja unbewusst vor sich. Es kann durchaus sein, dass im Nachhinein etwas aufpoppt. 

Gibt es ein besonderes persönliches Erlebnis aus den letzten Monaten, das du mit uns teilen möchtest?
Persönlich habe ich die spezielle Zweisamkeit mit meinem Partner als sehr angenehm erlebt. Wir haben auch eine sehr schöne Österreichrundfahrt gemeinsam gemacht. Mir ist vor allem bewusst geworden, in welchem Luxus wir leben – dass wir alles machen können. Das schärft das Bewusstsein.
Als Freiberuflerin kann man sich die Arbeitszeit in den eigenen Räumlichkeiten selbst gut einteilen, das ist in diesen sonderbaren Monaten von Vorteil. Auch bin ich familiär unabhängig, und ich musste mich im ersten Lockdown nicht um kleine Kinder oder Homeschooling kümmern. Trotz sehr nachdenklicher Zeiten, versuchte ich mir immer meine Privilegien vor Augen zu führen und weiter zu machen.

Mit welchen Gefühlen siehst du den nächsten Monaten entgegen?
Für mich wird sich dieses Jahr sicherlich etwas ändern. Im Winter bin ich normalerweise ein paar Monate im Ausland. Das wird heuer flachfallen. Ich bin nicht traurig deswegen. Es wird einfach ein etwas anderer Winter. Man trifft sich nicht mehr auf Partys, sondern nur zu viert oder maximal zu sechst. Die Konversation wird dadurch anders, auch intensiver. Das empfinde ich als angenehm. 

Was wünschst Du dir von der Gesellschaft, insbesondere von kunstinteressierten Menschen im Umgang mit Corona?
Man weiß ja nicht, wie sich die Situation wirtschaftlich weiter auswirken wird. Wenn die allgemeine Stimmung eine schlechte ist, wird die Gruppe, die Zeit und Geld für Kunst hat, kleiner. Ich wünsche mir Interesse und Feuer. Das tollste ist, wenn jemand wirklich eine Begeisterung für die Kunst hat. Das freut mich am meisten!

Wir freuen uns auf den Atelierbesuch bei Eva Wagner im Frühling 2020 und danken für das Interview. Finden Sie hier den LINK ZUR WEBSITE. 
Foto: Eva Wagner in ihrem Atelier , Foto: David M. Peters